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Hygroskopisch

Hygroskopisch, was fälschlicherweise auch gerne als hydroskopisch bezeichnet wird, ist die Eigenschaft verschiedener Stoffe Wasser anzuziehen. Die hygroskopische Eigenschaft ist meistenfalls unerwünscht. Klassisches Beispiel ist Kochsalz, welches bei der Aufnahme von Wasser aus der Umgebungsluft verklumpt. Etwas weniger bekannt, dafür um so gefährlicher, ist die Wasser anziehende Wirkung von Bremsflüssigkeiten.

 

Durchfallendes Bremspedal

Da Wasser einen wesentlich geringeren Siedepunkt hat, als die reine Bremsflüssigkeit, nimmt der Siedepunkt mit zunehmender Wasseraufnahme ab. Die extrem hohen Temperaturen, die nicht nur auf Rennstrecken, sondern auch bei Pass-Abfahrten oder im Stop-and-go-Verkehr vorkommen, entstehen beim Bremsen durch das kurz aufeinander folgende Komprimieren der Bremsflüssigkeit. Sobald die Bremsflüssigkeit ihren Siedepunkt erreicht hat, bilden sich Dampfblasen, die den Bremsdruck nicht mehr weiterleiten können. Die Bremse ist in diesem Moment außer Funktion und der Fahrer tritt ins Leere. Erst nach Abkühlung der Bremse verflüssigt sich der Wasserdampf wieder, sodass die sogenannte "nasse Bremsflüssigkeit" ihren Zweck wieder erfüllen kann. Je mehr Wasser die Bremsflüssigkeit gezogen hat, desto niedrigerer ist der Siedepunkt und umso eher besteht die Gefahr des Totalausfalls der Bremse.

 

Vorbeugung

Um sicherzugehen, dass der Siedepunkt nicht in gefahrenträchtige Bereiche absinkt, ist die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Einige Hersteller schreiben sogar ein Wechselintervall von 12 Monaten vor. Der jährliche Wechsel ist zwar noch sicherer, als das zweijährige Wechselintervall, erscheint vielen Fahrzeughaltern jedoch übertrieben, weshalb sie es auf 24 Monate ausdehnen. Nicht bedacht wird dabei, dass diese Intervallverlängerung den Verlust der Gewährleistungsansprüche zur Folge haben kann.

Neben der Bremsflüssigkeit sollten auch die Bremsschläuche regelmäßig, nämlich alle vier bis fünf Jahre, genauestens untersucht und gegebenenfalls gewechselt werden. Dieses Wechselintervall ist nur den wenigsten Autofahrern bekannt und so werden Bremsschläuche in der Regel erst dann ausgetauscht, wenn diese so porös sind, dass der TÜV-Prüfer den Wechsel anordnet. Der regelmäßige Wechsel der Bremsschläuche ist deshalb wichtig, weil bereits Gefahr droht, bevor der Mann vom TÜV mahnend den Finger hebt. Noch bevor poröse Stellen sichtbar werden, kann durch den Gummi der Bremsschläuche Wasser in die Bremsflüssigkeit diffundieren. Abhilfe schaffen hier Stahlflex-Bremsleitungen, die aus dem Rennsport bekannt und mittlerweile für alle gängigen Fahrzeugmodelle erhältlich sind.

 

Stahlflex-Bremsleitungen

Abgesehen von der besseren Optik und der Tatsache, dass sich Marder an diesen Bremsleitungen die Zähne ausbeißen, haben Stahlflex-Bremsleitungen noch eine ganze Reihe von anderen Vorteilen. Das Gewebe aus Edelstahl sowie das Material des Bremsschlauchs unterliegen einem wesentlich geringeren Alterungsprozess, wodurch diese Bremsleitungen nicht porös werden können. Das System der Bremse ist damit geschlossener und erschwert im Zuge dessen den ungewollten Eintritt von Feuchtigkeit. Die etwas höheren Kosten für diese Bremsschläuche werden damit kompensiert, dass sie ein Autoleben lang halten. Zusätzliche Sicherheit und Komfort gibt es gratis on top. Das feste Edelstahlgewebe verhindert ein Ausdehnen der Bremsschläuche, wodurch sich nicht nur der Druckpunkt und das Bremsgefühl verbessern, sondern auch die Übertragung des Bremsdrucks. Der damit verbundene, kürzere Bremsweg und das Plus an Sicherheit, dürften die Hauptgründe dafür sein, dass Motorradhersteller in der gehobenen Preisklasse diese Bremsleitungen serienmäßig verbauen.

 

Entlüften

Sowohl beim Wechsel der Bremsflüssigkeit als auch beim Wechsel der Bremsschläuche ist, wie bei allen Arbeiten am hydraulischen System der Bremse, darauf zu achten, dass die Bremse anschließend gewissenhaft entlüftet wird. Bereits kleinste Luftbläschen reduzieren die Bremsleistung und sorgen für eine ungleiche Verteilung der Bremskraft. Die klassische Entlüftung der Bremse über das Bremspedal birgt, insbesondere bei älteren Fahrzeugen, die Gefahr, dass der Hauptbremszylinder undicht wird. Sicherer arbeiten Entlüftungsgeräte. Sie drücken über den Ausgleichsbehälter mit frischer Bremsflüssigkeit die alte Bremsflüssigkeit und Luft aus den Leitungen und schonen so alle Bauteile der Bremse.

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