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Nachgeschaut

Bei Schnee und Eis sind wir alle gleich - Bremsen bei 4x4 Fahrzeugen

(Kommentare: 1)

Wer kennt sie nicht, die großen bulligen Geländewagen und SUVs, die im Tiefschnee über die Pisten rauschen?

Gerade bei winterlichen Verhältnissen mit Schneefall oder sogar Tiefschnee sind die allradgetriebenen Boliden gut aufgestellt, wenn es den verschneiten Berg hinauf geht. Aber wie sieht es auf der anderen Seite aus? Da geht es hinunter…

Spielen im Schnee - mit Allrad kein Problem. Doch wie sieht´s beim Bremsen aus?

...und hier sind die Bremsen gefordert. Diese greifen bei einem Allradfahrzeug genauso wie bei einem einachsig angetriebenen Fahrzeug. Wenn es gilt die Bremskraft, über die Reifen bzw. deren Aufstandsflächen, wirksam auf die Fahrbahn zu bringen, sind die Chancen wieder gleich verteilt. Der leichtere PKW ist in diesem Fall dem schwereren Allradfahrzeug sogar überlegen. Die abzubremsenden, beschleunigten Massen, sind bei einem Geländewagen oder SUV höher als beim PKW, was die Rutschgefahr steigert. Ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Allradantrieb ist das Bewusstsein des Fahrers, 4x4 Antrieb ist nicht gleich 4x4 Bremsen.

Grobstollige Offroad-Reifen - © iofoto - fotolia.com
Grobstollige Offroad-Reifen - © iofoto - fotolia.com

Reifenprofile und Bremswirkung

Das grobstollige Profil der Allradfahrzeuge wird oft überbewertet und dient keineswegs einer schnellen, rutschfreien Bremsung. Die ist bei einem einachsig angetriebenen Fahrzeug eher gegeben, denn die Reifen haben ein feineres Profil und somit eine größere Kontaktfläche, gegenüber groben Stollenprofilen.

Auf vereisten Fahrbahnen wirkt sich auch das höhere Gewicht der bulligen Geländewagen negativ aus. Aufgrund des hohen Gewichts rutscht der Geländespezialist oder SUV schneller und weiter über vereiste Fahrbahnen, als ein PKW. Selbst ausgereifte Systeme wie das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) oder eine Traktionskontrolle schaffen es auf Eis nicht, das Fahrzeug so abzubremsen, dass es nicht rutscht. Hier ist eine vorsichtige Fahrweise gefragt und das Vertrauen, auf den 4x4 Charakter eines Autos, hat schon oft schwerwiegende Folgen provoziert. Die Versuchung ist groß und wird dem Allroad - Fahrer über das Fahrzeug und dem vorauseilenden Ruf schmackhaft gemacht, jedoch darf man die positiven Allrad-Fähigkeiten nie auf die Bremse übertragen. Diese ist immer nur so gut, wie es der Reifenkontakt zulässt. Erschwerend kommt für den Geländewagen-Fahrer noch hinzu, dass sein schweres Fahrzeug beim Bremsvorgang zu einer höheren Achslastverschiebung neigt, als ein leichterer Pkw. Durch die teilweise Entlastung der Hinterachse neigt diese auf nasser oder schneebedeckter Fahrbahn zum Ausbrechen. Auch in den Kurven lauert die Gefahr, hohe Fahrzeuge erzeugen einen höheren Wankmoment als flache Autos. In Kurven, bei einem Bremsvorgang, wird der Wankeffekt noch einmal deutlich erhöht, was im Extremfall zum Schleudern führt, wenn die Anpresskraft der kurveninneren Räder nicht mehr ausreicht, einen satten Bodenkontakt zu erzeugen.

Die sichere Bremsung hängt immer von der Bereifung ab. Besonders in der 4. Jahreszeit empfiehlt es sich, auch allradgetriebene Fahrzeuge auf Winterbereifung umzurüsten. Nur so ist gewährleistet, dass die höchstmögliche Bremskraft auf die Fahrbahn übertragen werden kann. So gut ein 4x4 Fahrzeug auch im Gelände und auf schwierigen Böden seinen Dienst verrichtet, so ist der Gelände-Spezialist bei Glätte, Nässe, Eis und Schnee, dem gut bereiften, einachsig angetriebenen Fahrzeug keineswegs überlegen, wenn es um die Bremsleistung geht. Die Bremsleistung ist und bleibt im Winter nun einmal die wichtigste Disziplin.

Vor- und Nachteile der Winterbereifung

Sobald das Fahrzeug auf Winterbereifung umgerüstet ist, verliert es zwangsläufig einen Teil des Bremsvermögens, das der Fahrer von den Sommerreifen gewöhnt ist. Es ist weniger die Profilierung, die Zusammensetzung des Reifenmaterials hält den Reifen bei Kälte zwar elastisch, vermindert aber die homogene Kontaktfreudigkeit mit der Fahrbahn. Ein Umstand, der auch bei regennasser Fahrbahn die besondere Aufmerksamkeit des Fahrers fordert, besonders nachts und wenn nasses Laub auf der Straße die Bedingungen noch erschweren. Mit Feingefühl für Fahrzeug und Bremse sowie einer guten Reaktionszeit kommen Sie gut durch den Winter!

M und S Reifen © RAM - Fotolia.com
M und S Reifen © RAM - Fotolia.com

M+S vs. "Schneeflocke" und was das für den Bremsweg bedeutet

Viele Allrad - Fahrer vertrauen auf die Reifenbezeichung M+S, die früher einmal für wintertaugliche Reifen stand. Dass der M+S Schriftzug heute bei fast allen 4x4 Reifen zu finden ist, obwohl deren Vorzüge meist nur im Gelände greifen, ist dem Umstand zu verdanken, dass der Begriff M+S nicht geschützt ist. Jeder Reifenhersteller kann das bekannte Kürzel ungeprüft anbringen, ob der Reifen nun wintertauglich ist oder nicht. Aussagekräftiger ist die stilisierte Schneeflocke auf den Flanken der Reifen. Dieses geschützte Symbol steht für ausgeprägte Wintertauglichkeit und dem bestmöglichen Kontakt zur Fahrbahn, der für die sichere Bremsung unabdingbar ist.

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Kommentare

Kommentar von Verena am

Vielen Dank für die nähere Erklärung der Auswirkungen auf Schnee auf die Bremswirkung der Reifen. Noch schwieriger ist es, wenn man mit dem Fahrrad auf einem glatten Weg bremsen muss. Da ist viel Vorsicht geboten. In den nächsten Tagen soll es nun auch hier schneien, daher hoffe ich, dass unsere Stadt für einen Winterdienst gesorgt hat.

Antwort von Autoteile Ralf Schmitz

Hallo Verena,

freut uns, dass Dir der Beitrag gefällt! Alles Gute für Dich und die Firma, die Du hier bewerben wolltest... ;) (Back-) Links filtern wir aus Gründen aber raus...

Vielen Dank & beste Grüße

Dein AT-RS OnlineTeam

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