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GTÜ warnt vor Mängeln an Bremsen bei älteren Pkw
Laut einer am Freitag auf der AMI in Leipzig vorgestellten Studie der Sachverständigenorganisation GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung mbH) vom 9. April 2010 hat die Zahl der Pkw mit schwerwiegenden Mängeln auf Deutschlands Straßen trotz Abwrackprämie zugenommen.
Rund 8 Millionen der insgesamt 42 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw sollen laut GTÜ mit „erheblichen Mängeln“ unterwegs sein. Das entspricht einer Quote von 17,6 Prozent. Zwar wurden im Zuge der Abwrackprämie rund zwei Millionen Fahrzeuge mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren verschrottet, trotzdem liegt das Durchschnittsalter des deutschen Pkw-Bestandes aktuell bei 8,1 Jahren. Das Problem: Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der erheblichen Mängel bei Personenwagen steil an.
Elektrik und Bremsen als Sorgenkinder
Bei den im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU) geprüften Pkw waren im Jahr 2009 insgesamt 51,8 Prozent mit Mängeln behaftet. Folgende Mängelquote der jeweiligen Baugruppen wurde festgestellt:
- 23,6 Prozent mit Mängeln an Beleuchtung und Elektrik
- 18,1 Prozent mit Mängeln an der Bremsanlage
- 17,1 Prozent mit Mängeln an Achsen/Räder/Reifen/Aufhängungen
- 16,6 Prozent mit Mängeln hinsichtlich Motorabgase, Ölverluste, Lärmentwicklung (Umweltbelastungen)
- 13,1 Prozent mit Mängeln an Scheibenwischer, Windschutzscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel etc (sonstige Mängel)
- 11,5 Prozent mit Mängeln an Fahrgestell/Rahmen/Aufbau
Signifikant im Mängelvergleich, so die GTÜ-Studie, sei vor allem die Diskrepanz zwischen alten und neuen Fahrzeugen. So seien 71,4 Prozent der Fahrzeuge mit einem Alter über neun Jahre mit Mängeln behaftet, davon 25,8 Prozent gar mit erheblichen Mängeln bis hin zur Verkehrsunsicherheit.
Zum alarmierenden Ergebnis des GTÜ-Reports konkretisierte Rainer de Biasi, Geschäftsführer der GTÜ: „Die Jahr für Jahr steigende Zahl der Pkw mit erheblichen Mängeln bis hin zur Verkehrsunsicherheit ist besorgniserregend. Diese Fahrzeuge erhöhen das Unfallrisiko erheblich. So ist beispielsweise jedes sechste Fahrzeug auf unseren Straßen mit defekten Bremsen unterwegs.“
Verschlechtert habe sich vor allem die Mängelquote bei nicht werkstattgeprüften Fahrzeugen, hier nahm die Anzahl der Mängel pro Auto sogar zu. Aufgrund der hohen Mängelquote, die insbesondere im Bereich Bremsen zu einer ernsthaften Gefährdung des Straßenverkehrs führen kann, weist der GTÜ-Geschäftsführer darauf hin, „dass sich die Geiz-ist-geil-Mentalität in Sachen Sicherheit nicht auszahlt“.
