Im Rückspiegel
Keine Steine gegen Hühnermörder auf vier Rädern!

Automobile sind laut, stinken, erschrecken die Menschen und fahren die freilaufenden Hühner tot – diese Meinung war vor 100 Jahren in Deutschland allgegenwärtig. Zwar musste im Jahr 1905 längst kein Wächter mehr mit einer roten Warnlaterne vor einem Auto herlaufen, doch suspekt blieben die selbstfahrenden Kutschen – gerade der Landbevölkerung – allemal. Der Unmut über die Autler mit ihren lauten, gefährlichen Kisten wurde deshalb vielerorts mit dem Werfen von Steinen auf Automobile kundgetan.
Folgend ist als PDF ein technikhistorischer Beitrag angehängt, der sich mit dieser Unsitte des Werfens von Steinen auf Automobile befasst. Entnommen ist der Artikel aus der Automobil-Welt vom 13. Mai 1905.
Dabei gilt: „Dem Unfuge muss also kräftig [gegen]gesteuert werden, und nicht erst durch Strafe nach der Untat, sondern durch eindringliche Warnung und Belehrung. Es ist ja anzunehmen, dass die Steine meistens von Kindern und Personen geworfen werden, die sich der Schwere der Tat und der Folgen gar nicht klar bewusst sind. Wird ihnen diese erst deutlich gemacht und wird ihnen gezeigt, welche zerschmetternde Strafe sie unter Umständen treffen kann, werden sie sich, da sie ja doch in der Mehrzahl nicht gerade durch Bosheit und Schlechtigkeit, sondern durch Mutwillen zu der Werferei verführt werden, dreimal bedenken, ehe sie einen Stein anfassen, um ihn einem Automobil nachzuwerfen.“
