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Blickpunkt

Motorsport-Technologie für die Straße

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Möglichkeiten zum Um- und Aufrüsten der Serienbremsanlage gibt es reichlich. Der Umbau einer Serienbremsanlage auf eine höhere Leistung ist nicht das Problem, reine Motorsporttechnologie für die Straße ist beileibe keine Utopie. Doch vor der Umrüstung sollte sich jeder Autofahrer darüber im Klaren sein, wo er sein Fahrzeug später einmal einsetzen möchte. Außerdem sollte er noch einige Dinge wissen, bevor er sich entscheidet …

 

AUSSERGEWÖHNLICHE ANFORDERUNGEN

Natürlich muss die Bremsanlage aus allen Geschwindigkeiten, aber ebenso unter Belastung sicher bremsen und standfest sein. Fading wird nicht verziehen, auch nicht bei höchster Beanspruchung. Selbst einen Einsatz auf der Rennstrecke muss eine solche Bremsanlage überstehen, ohne Schaden zu nehmen. Zur Verdeutlichung: Bei einer Vollbremsung entstehen an den Reibbelägen Temperaturen von über 1.000 °C und Kräfte von bis zu 2.500 Nm an jedem Rad. Andererseits wird von der Bremsanlage erwartet, dass sie im Stadtverkehr, beim Bummel auf der Landstraße oder im Stop-and-go-Verkehr anstandslos funktioniert. Konkret: Der gleiche Bremsbelag, der bei Höchstbelastung auf der Rennstrecke für Bestzeiten sorgen soll, darf bei Unterbelastung nicht quietschen und nicht rubbeln, muss gleichzeitig sauber ansprechen sowie ein gutes Pedalgefühl vermitteln.

 

AUFRÜSTEN DER SERIENBREMSE

Die Problem dabei ist, dass die Verbesserung der Bremsleistung immer Einbußen beim Komfort nach sich zieht. Um die Kombination gewünschter Leistungs- und Komfort- eigenschaften in einer Sportbremsanlage zu realisieren, bedarf es somit des koordinierten Zusammenspiels von Bremsbelägen, Bremsscheiben und Bremssätteln. Diese Anforderungen bringen beispielsweise Porsche und der Hersteller Pagid unter einen Hut, die seit 20 Jahren im Motorsport zusammenarbeiten. Pagid rüstet alle Rennfahrzeuge in den weltweiten Porsche- Markenpokalen sowie weitere Rennteams aus, die mit Porsche- Rennwagen im GT-Sport an den Start gehen. Die dort gewonnenen Erfahrungen kommen unmittelbar den Straßenfahrzeugen von Porsche zugute, die sich bekanntermaßen durch ihre hervorragenden Bremsen auszeichnen.

TAROX Bremsscheiben

Auch der italienische Bremsenhersteller TAROX bietet Rennsport-Performance für den Straßen- und den Renneinsatz. Ein gutes Beispiel für Motorsporttechnologie für die Straße ist die Bremsscheibe TAROX F2000, die ursprünglich für den Rennsport entwickelt wurde. Lieferbar ist die TAROX F2000 aber ebenso für nahezu alle Automodelle in einteiliger oder zweiteiliger Version.

 

CARBON-KERAMIK-BREMSEN

Apropos teuer: Die Vorteile von Carbon- Keramik-Bremsen hinsichtlich Sicherheit, Leichtbau, Lebensdauer und Komforteigenschaften werden längst in High-Performance- Serienfahrzeugen und Sportwagen genutzt. Damit einher gehen jedoch wesentlich höhere Anforderungen an den Reibpartner Bremsbelag.

Dazu zählen:

  • Gleitgeschwindigkeit bis 50 m/s
  • Bremsenergie einer Bremsung bis zu 3.000 kJ
  • Maximale Temperaturbelastung der Bremsscheibe bis 1.100 °C
  • Hohe mechanische Beanspruchung durch hohes Bremsmoment und Bremszuspannkraft


Die Umrüstung auf teure Carbon-Keramik-Bremsen ist deshalb nicht unbedingt die sinnvollste Lösung. Denn auch wenn diese Komposit-Bremsen in ihrer Höchstleistung den normalen Bremsen unbestritten überlegen sind, so wird dieser Vorteil durch eine Fülle von Nachteilen erkauft. Zusammengefasst gesagt: Die Carbon-Keramik-Bremsen sind teuer, mechanisch hochempfindlich und arbeiten obendrein sehr temperaturabhängig. Nicht zuletzt, weil der Nutzen einer Carbon-Keramik-Bremse bei einem Sportwagen kaum ins Gewicht fällt, kommen solche Bremsanlagen außer in der Formel 1 sonst kaum in einer Rennserie zum Einsatz.

ENDLESS RF-650 Bremsflüssigkeit

DAS GESAMTPAKET MUSS STIMMEN!

Anschaulich wird die Komplexität der Materie bei den High-End-Brems-komponenten des japanischen Herstellers ENDLESS. ENDLESS entwickelt seine Produkte zusammen mit den besten Teams vieler renommierter Rennsportserien, wie etwa der Formel 1. So kam beispielsweise die von ENDLESS entwickelte Bremsflüssigkeit RF-650 in der Formel 1 beim Weltmeisterauto von Brawn GP zum Einsatz. Bei den wichtigen 24-Stunden-Rennen entscheiden sich die Siegerteams für Bremsbeläge von ENDLESS, weil sie die gesamten 24 Stunden ohne Wechsel durchhalten.

Doch daneben bietet ENDLESS Bremsbelagmischungen an, die für Sport- und Straßenfahrzeuge entwickelt wurden. Die Bandbreite der Produkte ist jedoch nahezu unüberschaubar, denn die Bremsbeläge können sogar in beliebigen Belagdicken bestellt werden. So sind grundverschiedene Bremsbelag-Versionen für jeden Anspruch erhältlich, die zwar für den Laien alle gleich aussehen mögen, jedoch völlig unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Gerade die jeweilige Rezeptur der Bremsbeläge ist hierbei ein streng gehütetes Geheimnis.

Grundsätzlich gilt: Bei einer Umrüstung ist die Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander extrem wichtig. Das erfordert Erfahrung, Know-how und Testfahrten. Ein Laie kann diese Zusammenhänge nicht erschöpfend beurteilen – und nur, weil eine Bremsanlage imposant aussieht und teuer ist, bremst sie noch lange nicht gut. Das Gesamtpaket muss stimmen!

 

Bremssattel

KEIN GELD VERBRENNEN: BREMSE RICHTIG BELÜFTEN!

Druckpunkt schwammig, Bremsleistung mies, Bremse ausgeglüht? – Leider wird bei der Umrüstung von Bremsen viel Geld verbrannt – im eigentlichen Sinne des Wortes. Denn neben der richtigen Zusammenstellung der Komponenten ist ein weiterer Faktor wichtig, der von manchen Tunern völlig vernachlässigt wird: die richtige Belüftung der Bremsanlage. Bereits Veränderungen durch Tieferlegung, Verspoilerung oder sonstige Strömungs-optimierung nehmen schnell negativen Einfluss auf die Luftströmung unter dem Fahrzeug. Deshalb gilt der Grundsatz: Eine Bremsanlage muss integraler Bestandteil der Fahrzeugumbauten sein, sie benötigt unbedingt eine gezielte Zufuhr des Fahrtwinds.

Um es ganz klar zu sagen: Eine simple Innenbelüftung der Bremsscheiben reicht bei einem performanten Einsatz auf der Rennstrecke bei weitem nicht mehr aus. Gerade deshalb muss bei einem Umbau auf eine Bremsanlage die Fahrzeugfront verändert werden. In der Praxis geschieht dies durch das Einarbeiten von Kühlluftkanälen in den Vorderbau. Wer hier spart, spart nicht nur am falschen Ende, sondern wird auf der Rennstrecke auch niemals aufs Podium fahren!

SERIENBREMSE LEISTUNGSSTEIGERN

Eine Verbesserung der Bremsleistung für die Straße ist also möglich. AT-RS hält hier die richtigen Teile in großer Auswahl parat. Doch vor einem Umbau muss jeder Autofahrer wissen, wie und wo er sein Fahrzeug später einsetzen will. Ohne Kompromisse zwischen Leistung und Komfort geht es zwar nicht, trotzdem gilt: Mit einer gut abgestimmten Bremsanlage können Sie direkt von der Rennstrecke zum Brötchenholen fahren.

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