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Reifenaufstandsfläche - Ihr Kontakt zur Straße

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Dass der Kraftschluss vom Fahrzeug zur Straße über die Reifen erfolgt, ist jedem Fahrer bekannt, trotzdem wird dieser, oft nur handtellergroßen Aufstandsfläche, häufig zu wenig Bedeutung beigemessen. An der Qualität dieser Verbindung ist der Erfolg auf der Rennstrecke oder auch die sichere Fahrt im Straßenverkehr geknüpft. Nur wenn der Reifen in ständigem und großflächigen Kontakt zur Fahrbahn steht und genügend Haftung aufweist, sind gute Beschleunigungs- und Bremswerte zu erzielen. Die Reifenaufstandfläche und deren Haftungsqualität bestimmt das Maß des Erfolges. Die Breite alleine ist nicht entscheidend, auf die Haftung kommt es an!

Reifenaufstandsfläche Latsch
Reifenaufstandsfläche Latsch

Viel Haftung + große Fläche = hohes Bremsvermögen

Die Reifenaufstandsfläche, auch Latsch genannt, ist die Fläche des Reifens, die den Kontakt zur Fahrbahn hält. Je größer die Haftung dieser Fläche ist und umso größere Beschleunigungs, - oder Bremswerte werden erzielt. Beeinflusst wird die Größe der Fläche maßgeblich von dem Reifenluftdruck und den aktuellen Radlasten (Beladung etc.) des Fahrzeuges. Weitere Einflussgrößen sind die Breite und die Beschaffenheit der Flanken (Seitenwände) der Reifen. Als gutes Beispiel für die tragende Rolle, die der Reifenaufstandsfläche zugemessen ist, kann ein Trick der Geländefahrer dienen. Hat sich ein Fahrzeug festgefahren oder drehen die Reifen der Antriebsachse bei steiler Bergfahrt durch, wird der Luftdruck in den Reifen gesenkt. Der verminderte Luftdruck bei gleicher Radlast vergrößert die Reifenaufstandsfläche deutlich. Die nun vergrößerte Kontaktfläche überträgt proportional mehr Antriebskraft auf die Fahrbahn und das Fahrzeug kommt in den meisten Fällen frei, bzw. kann die Bergfahrt ungehindert fortsetzen. Einige komfortable Geländewagen und auch militärisch genutzte Radfahrzeuge verfügen bereits heute über eine automatische Luftdruckanpassung der Reifen.

Optimaler Grip und geregelte Fahrzeugdynamik ebnen dem ABS/ESP den Weg

Der Autoreifen sollte über eine große Kontaktfläche mit guter Haftung zur Fahrbahn verfügen. Das Reifenmaterial (Silica, Gummi, Rußbeimischungen etc.) muss hohe Bremskräfte übertragen können und die Fahrzeugdynamik muss so geregelt sein (Federn, Stoßdämpfer, Stabilisatoren), dass es weder zu hohen Achslastverteilungen kommt, noch zu Wankmomenten bei Kurvenfahrten, die das Übertragungspotenzial per Reifenaufstandsfläche minimieren. Ein Reifen kann sein Übertragungspotenzial nur in eine Richtung voll entfalten, so sind z. B. bei Kurvenfahrten Wankmomente aktiv, die das Übertragungspotenzial nach vorne bereits einschränken. Kommt es nun in einer Kurve noch zu einem Bremsvorgang, kann das zum Totalverlust des Bodenkontakts führen. Jetzt ist die schlichtende Arbeit von ESP und ABS gefragt, um das Fahrzeug in der Spur zu halten und die Bremse vor dem Blockieren zu schützen.

Reifenaufstandsfläche und Fahrbahn, zwei Variablen der Gleichung

Geradeim Winter kommt den beiden Faktoren eine besondere Bedeutung bei. Angestrebt wird immer eine möglichst homogene Verbindung der beiden. Durch eine optimale Reifenwahl, dem passenden Luftdruck und einer guten Fahrbahn sind alle Komponenten gegeben, um gute Übertragungsmomente zu erzielen. Aber was passiert, wenn sich Nässe, Schnee oder Eis zwischen Fahrbahn und Reifen schiebt? Der Kontakt zwischen den beiden, via Reifenaufstandfläche, wird um das Maß reduziert, um welches das vorhandene Element (Eis, Wasser, Schnee) deren feste Verbundenheit beeinflusst. Auf die Fahrbahn haben wir wenig Einfluss, aber durch die geeignete Reifenwahl wird die Fahrt im Winter sicherer. Spezielle Gummimischungen halten die Winterreifen auch bei Minustemperaturen geschmeidig, sodass sie sich der Fahrbahn anpassen können und eine breite Reifenaufstandsfläche bieten. Weniger geeignete Reifenmischungen verhärten bei winterlichen Temperaturen und neigen zum Rutschen.

Fazit:

Die Reifenwahl ist ein ständiger Kompromiss. Der Fahrer muss zwischen den beiden Idealen, dem profillosen Rennreifen und dem stark profilierten Regenreifen einen Kompromiss finden. Der wenig bis gar nicht profilierte Reifen hat die besten Haftungsqualitäten auf trockener Straße, der stark profilierte Regenreifen weist aufgrund seines Negativprofils weniger Aufstands/Übertragungsfläche auf und neigt zum Kriechen, bei schnellen Kurvenfahrten. (Die Profilblöcke knicken weg und kriechen in Richtung der seitwärts wirkenden Momente).

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