Der Lochkreis einer Bremsscheibe
Mit dem Lochkreis der Bremsscheibe wird ein bestimmter Durchmesser und die dazugehörige Lochanzahl definiert. Mit Hilfe dieser Löcher werden sowohl die Bremsscheibe als auch die Felge auf dem Radträger befestigt. Ihnen sind die Werte "4x108 und 5x112" bestimmt schon einmal in diesem Zusammenhang begegnet. Dabei gibt die erste Zahl die Anzahl der Löcher an und der zweite Wert stellt den Durchmesser des Lochkreises dar. Im ersten Fall handelt es sich demzufolge um vier Löcher bei einem Lochkreis-Durchmesser von 108 mm und im zweiten Fall um 5 Löcher und einem Lochkreis-Durchmesser von 112 mm.

Wie wird der Lochkreis gemessen?
Ihnen ist es bei Ihrem Auto nur wichtig, dass die Bremse gut funktioniert? Trotzdem ist es wichtig, dass Sie sich auch mit den zugehörigen Fachbegriffen ein wenig auskennen. Sie haben sicher schon von dem Begriff der Radnabe gehört. Der Mittelpunkt der Radnabe (auch als Fahrzeugmittenloch bezeichnet) ist auch der Mittelpunkt des Lochkreis-Durchmessers. Beträgt dieser 108 mm wie im obigen Beispiel, so wird ein Kreis mit einem Radius von 54 mm um diesen Mittelpunkt gezogen. Auf diesem Mittelpunkt werden dann die entsprechenden Löcher gebohrt. Bei vier Löchern wird dann jeweils eine Bohrung auf "Null, Drei, Sechs und Neun" Uhr gebohrt. Somit können Sie sich dies anhand einer Uhr auch bildlich vorstellen. Die Abstände der jeweiligen Bohrungen sind immer gleich.
Wo liegen die Vor- oder Nachteile einer vier oder fünf Loch Bremsscheibe?
Prinzipiell haben mehr oder weniger Löcher keine Auswirkung auf die Fahreigenschaften oder die Wirkung der Bremse. Die unterschiedlichen Kfz-Hersteller haben je nach Fahrzeug eine eigene Lochanzahl auf dem Lochkreis definiert. Solange Sie einen Bremsscheiben- oder Reifenwechsel entweder selber ordnungsgemäß durchführen oder bei einem Fachmann in Auftrag geben, wird es Ihnen nicht auffallen, ob die Verbindung mit vier oder fünf Radmuttern hergestellt wurde. Wichtig ist es nur, dass das Anziehen der Radmuttern auch ordnungsgemäß erfolgt.
In den Augen mancher Auto-Tuner ist es schon fast eine Wissenschaft, in welcher Anzahl und mit welchem Abstand die Löcher vorhanden sein sollen. Insgesamt gesehen soll durch die unterschiedliche Anzahl der Löcher einfach nur vermieden werden, dass die Bremsscheibe eines bestimmten Herstellers problemlos durch die eines anderen Herstellers ausgetauscht werden kann, was durch den Nabendurchmesser noch weiter forciert wird.
Ist die geringere Anzahl an Löchern ein Zeichen für ein schwächeres Auto?
Ein deutliches Zeichen für ein "schwächeres" Auto ist eine geringere Anzahl an Löchern nicht. Dennoch fällt es auf, dass die Hersteller von kleinen Stadtflitzern oftmals eine kleine Anzahl an Löchern nutzen (beim Smart zum Beispiel werden teilweise nur drei Löcher genutzt) und die Autos mit einer hohen Kraftentfaltung nutzen eher fünf oder sechs Löcher am Lochkreis. Somit sind Bremsscheibe und Felge mit mehr Radmuttern am Radträger gesichert. Die auftretende Kraft kann somit an mehr Punkten kompensiert werden.
Allerdings sollten Sie dabei wissen, dass nicht nur die Radmuttern und -schrauben die auftretenden Kräfte absorbieren, sondern mittlerweile auch zusätzliche Stiftverbindungen zwischen Bremsscheibe und Felge den zusätzlichen Halt liefern. Insgesamt gesehen kann aber muss eine kleine Anzahl an Löchern bei Bremsscheibe und Felge nicht als Indiz für ein leistungsarmes Auto stehen.