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Magnetpulverbremse

Magnetpulverbremsen sind technisch gesehen beileibe keine Neuigkeit, sondern ein seit vielen Jahren bewährtes Element modernen Maschinenbaus. Aufgrund dessen gab es vor einigen Jahren bereits Überlegungen, diese bewährte Technologie als Betriebsbremse in Automobile zu integrieren. Der technische Aufbau ist simpel, denn die elektromagnetische Pulverbremse besteht aus lediglich drei Grundkomponenten: Außenliegend beherbergt ein fest stehender Stator eine elektrische Spule, die mit Strom beaufschlagt wird. Innerhalb des Stators dreht sich ein auf der Antriebsachse sitzender Rotor. Zwischen Stator und Rotor befindet sich ein spaltförmiger Zwischenraum, der mit Metallpulver gefüllt ist.

Das Funktionsprinzip wird vom italienischen Hersteller RE, der unter dem Markennamen ELEFLEX Magnetpulverbremsen produziert, wie folgt zusammengefasst: „Wird der Bremse Strom zugeführt, beginnt das Magnetfeld im Inneren der Spule im Verhältnis zur Stromstärke zu variieren. Diese Variationen im Magnetfeld beeinflussen schließlich die Viskosität des magnetischen Pulvers, das sich zwischen dem Rotor und dem Stator befindet. Wird elektrischer Strom an die Spule angelegt, werden die Pulver-Partikel entlang der magnetischen Kraftlinien des Feldes ausgerichtet, wodurch Rotor und Stator aneinander gebunden werden. Es entsteht Reibung und die Bremswirkung tritt ein.“

Magnetpulverbremse
Bildquelle: RE ELEFLEX

Dabei gilt: Je stärker der Stromfluss zur Spule, desto stärker ist die Bremswirkung am Rotor. Sobald der Stromfluss unterbrochen wird, löst sich das magnetisch miteinander verbundene Pulver vom Rotor und wird aufgrund der Zentrifugalkraft an die Wände des Stators geschleudert. Damit dreht sich der innenliegende Rotor wieder frei.

Auch die Magnetpulverbremse verfügt über ein ganzes Bündel von Vorteilen. So arbeitet sie mit hoher Präzision und Zuverlässigkeit, gleichzeitig ist sie gut dosierbar. Der Verzögerungsvorgang geschieht dabei lautlos und ohne Vibrationen. Gleichzeitig nimmt sie nur geringen Bauraum in Anspruch. Da es keine verschleißenden Komponenten gibt, entstehen keinerlei Schadstoffe oder Bremsstäube. Die Magnetpulverbremse arbeitet zudem völlig wartungsfrei.

Angesichts der vielen Vorteile stellt sich auch hier wieder die Frage: Warum findet sich keine Magnetpulverbremse im Automobil? Die Antwort ist einfach: Der Einsatz im Kfz scheitert schlichtweg am 12-V-Bordnetz, das für die erhebliche Stromversorgung von Magnetpulverbremsen an vier Rädern nicht geeignet ist.

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