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Scorchen - Wärmebehandlung von Bremsbelägen

Warum macht man das?

Scorchen (engl. Scorching = sengend heiß, abflämmen), so nennt man in Fachkreisen die Wärmebehandlung von Bremsbelägen. Diese thermische Nachbehandlung erfolgt nach der Fertigung und vor dem Einbau der Beläge. Sie stellt sicher, dass der Bremsbelag gleich nach dem Einbau voll belastbar ist und die Einbremszeit entfallen darf.

Wie funktioniert das Scorchen und warum werden unsere Bremsen dadurch sicherer?

Die Masse, die zur Herstellung von Bremsbelägen angemischt wird, ist eine teigige Substanz, bestehend aus vielen Bestandteilen (Betriebsgeheimnisse der Hersteller). Die Bestandteile werden gemischt und mit Bindemittel zu einem Ganzen verbunden, bevor sie heiß in Formen gegossen werden.

Aushärteofen für Scheibenbremsbeläge - © Hans Hoffmann GmbH
Aushärteofen für Scheibenbremsbeläge
© Hans Hoffmann GmbH

Nach dem Herstellungsprozess sind noch nicht ausgehärtete Bindemittelanteile vorhanden. Würden die Bremsbeläge nun verbaut, treten ungehärtete Bindemittelanteile, durch die hohe Bremstemperatur beeinflusst, an die Oberfläche, was zu ausgeprägten Verhärtungen führt. Um diesen Prozess zu umgehen, werden die Bremsbeläge bereits vor dem Einbau „gescorched“. Bei diesem Vorgang werden die Bremsbeläge wärmebehandelt (ca. 700 Grad Celsius oder mehr). Die massive, über einen längeren Zeitraum zugeführte, Wärme treibt die ungehärteten Bindemittelanteile aus. Der Bremsbelag wird sozusagen bereits im Fertigungsbetrieb eingefahren bzw. eingebremst.

Scorchen dient dem direkten Bremskomfort

Der somit schon „eingebremste“ Bremsbelag ist sofort nach dem Einbau voll belastbar und erbringt von der ersten Bremsung an, die gewohnten Brems- und Komfortwerte. Werden die Bremsbeläge mit Bremsscheiben kombiniert, die Gebrauchsspuren aufweisen, beschränkt sich die Einbremsphase auf die geometrische Anpassung von Bremsscheibe und Bremsbelag. Scorching ist also eine wertvolle Methode Bremsbeläge bereits im Werk auf ihren sofortigen Einsatz, ohne Einbremszeiten, vorzubereiten. Dem Fahrer bleibt die Zeit und das Risiko der Einbremsphase erspart.

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